[1] Wer deinen Hauch im Wehn
Des Ostwinds hört,
Hat vom vertrauten Freund
Ein Wort gehört.
[2] Schau auf den Bettler her,
O Schönheits Schah!
Ich hab' der Sagen viel
Hievon gehört.
[3] Ich würze meinen Geist
Mit Moschuswein,
Vom Ordenskleid hab' ich
Nie Trug gehört.
[4] Sieh die Geheimniße
Des Frommen, ey!
Wie hat denselben denn
Der Wirth gehört!
[5] O Herr! wo ist ein Freund,
Daß ihm mein Herz
Vertrau', was es geseh'n,
Was es gehört.
[6] Für's dankerfüllte Herz
Geziemt sich's nicht,
Daß es von seinem Freund
Was Hartes hört.
[7] Kehr' ich beraubt zurück,
Was ist es denn!
Wer hat im Rosenbeet
Von Treu' gehört!
[9] Wir trinken nicht erst heut
Im Ordenskleid,
Der Wirth hat hundertmal
Hievon gehört.
[10] Wir trinken nicht erst heut
Zum Lautenton,
Die Welt hat lange schon
Dies angehört.
[11] Des Weisen Rath ist gut,
Und reines Gold;
Wohl dem, der folgsam ihn
Und wirklich hört.
Mein Herz spricht mit dem West
Des Abends stets;
Des Morgens hört der Ost
Mein Herzgespräch.
[12] Zu fleh'n ist eine Pflicht,
Hafis sorg' nicht,
Darum ob sie's gehört,
Ob nicht gehört.